Die Kapelle liegt zwischen Leutkirch-Süd und Kißlegg am Rastplatz "Winterberg". Sie ist aus beiden Fahrtrichtungen erreichbar
(Ausfahrt Nr. 8), aus Richtung Lindau jedoch nur für Pkw.
Google Maps-Link: 47.801389 9.980556
In Richtung Lindau fahren Sie unmittelbar nach der Anschlussstelle Leutkirch-Süd auf den Rastplatz "Winterberg". Der Winterberg ist eine Aussichtsplattform auf 740 m Höhe. Sie ist über einen ansteigenden Fußweg von acht Minuten zu erreichen. In Richtung Memmingen folgen Sie der Beschilderung über die Ausfahrt Leutkirch-Süd und die Verbindungsstraße Leutkirch-Tautenhofen zu einem provisorisch angelegten Parkplatz kurz vor der Autobahnkirche.
Täglich 8.00 - 20.00 Uhr.
Im Winter ist bei schlechten Witterungsverhältnissen möglicherweise geschlossen.
Parkmöglichkeiten
Ausreichend Parkplätze für Pkw, Lkw und Busse.
Erreichbarkeit ohne Auto
Radfahrer können die Autobahnkapelle - mit Überwindung der 50 Höhenmeter auf kurzer Distanz - ausschließlich über den Ort Tautenhofen erreichen. Fußgänger können die Autobahnkapelle auch vom Rastplatz erreichen. Dabei ist ein ansteigender Fußweg von etwa acht Minuten erforderlich.
Barrierefreiheit
Wegen der steilen Fußwege, sowohl vom Rasthof als auch von Tautenhofen aus, ist die Kapelle für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Menschen kaum zu erreichen.
Förderverein Galluskapelle
Winterberg e.V.
Bürgermeister a.D. Georg Zimmer
Pfefferbergweg 5
88299
Leutkirch
Telefon: 07561 71187
E-Mail:
zimmer.leutkirch@web.de
Monika Heinz
Heggelbacher Straße 24
88299
Leutkirch-Tautenhofen
Telefon: 07561 4279
Erste Überlegungen, eine Autobahnkapelle auf dem Winterberg zu errichten, brachte schon 1990/91 der Ausbau der A96 mit sich. Im März 1997 wurde der ökumenische, ehrenamtlich tätige Förderverein »Galluskapelle Winterberg e.V.« gegründet. Später, im Jahr 2000, erhielt er dafür eine Auszeichnung durch das Land Baden-Württemberg.
Bereits wenige Monate nach der Gründung des Vereins bestätigte das Autobahnamt den Bau der Kapelle auf dem Aussichtspunkt »Winterberg«. Im Juli 2000 wurde die Galluskapelle nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht. Es war die erste Autobahnkapelle auf württembergischen Boden. Die Galluskapelle erinnert mit ihrem Namen an den irischen Mönchen Gallus um 640 n. Chr. Zusammen mit den Mönchen Columban und Magnus gilt Gallus als Missionar des Allgäus. Er gründete das Kloster St. Gallen.
Erdacht, geplant und entworfen wurde die Autobahnkapelle von Georg Zimmer, Leutkirchner Bürgermeister und Architekt. Die Werkplanung und Bauleitung übernahm der Architekt Georg Heinz aus Leutkirch-Adrazhofen. Die technische Leitung lag bei Anton Bodenmiller aus Leutkirch-Tautenhofen.
Die Galluskapelle ist ein neutraler Versammlungsort, ein Ort der Begegnung zwischen Reisenden und Einheimischen, zwischen Christen verschiedener Konfessionen, zwischen Jung und Alt. Sie steht auf dem höchsten Punkt des Allgäuer Hügels »Winterberg« unmittelbar neben einem im Boden eingelassenen Wasserspeicher. Der Rundbau mit zehn Metern Durchmesser erinnert an traditionelle Versammlungsorte, die man häufig an Reisewegen findet. Über einem nahezu geschlossenen, verputzten Mauerring von sechs Metern Höhe schwebt ein von acht Säulen getragenes sternförmiges Holzdach. Die Belichtung erfolgt vor allem über ein umlaufendes Fensterband zwischen Mauer und Dachkonstruktion. Den Abschluss bildet eine Glaslaterne mit Kreuz und Kugel.
Die Allgäu-Heiligen Columban, Magnus und Gallus tragen die Attribute Sonne, Drache und Bär. So wurden sie als Figurengruppe von dem Aachener Künstler Bonifatius Stirnberg dargestellt, und so empfangen sie die Besucher.
Die Sonne, als Zeichen der Erleuchtung, schmückt Columban. Magnus besiegt das Böse – und damit den Drachen – in Gestalt von Stechmücken und Ungeziefer, indem er die Sümpfe im Allgäu trockenlegt. Gallus hat neben sich den Bären, dem er befohlen hatte, Holz ins Feuer zu werfen, und dem er dann ein Stück Brot gab.
Mit seiner hellen und offenen Atmosphäre lädt der Kapellenraum zur Andacht ein. Die Gestaltung der künstlerischen Ausstattung übernahm der Bildhauer Hubert Kaltenmark aus Kressbronn, nachdem er einen Wettbewerb für die Innengestaltung gewonnen hatte. Der Blick wird von ihm auf das Kruzifix in der Kapellenmitte gelenkt. Es schwebt über einer kreisrunden Fläche aus Ölbaumholz und erinnert an die Wurzeln des Christentums, möglicherweise an Gethsemane. Der quadratische rötliche Granitblock, der den Altar bildet, stammt aus Irland. Er ist eine Erinnerung an die irischen Mönche, insbesondere an Gallus.
Der Aufstieg zum Winterberg ist etwas mühsam, der Gipfel des Hügels bietet jedoch eine herrliche Aussicht. Der Blick reicht von St. Gallen mit dem Säntis über die Österreichischen und Allgäuer Alpen bis hin zum Nebelhorn und dem Zugspitzgebiet. Wer sich in Richtung Norden wendet, hat das Allgäu mit den geologischen Zeugen der Würmeiszeit vor sich. Besonders bemerkenswert ist die »Leutkircher Haid«, Erbe der Alpengletscher und einer der größten unterirdischen Trinkwasserspeicher Deutschlands. Herrlich auch das Schloss Zeil, umgeben von den Hügeln der Voralpenlandschaft. Eine Panoramatafel lädt Sie zum Studium der Bergspitzen der Alpen.